JOHANNES BERCHMANS
GÖSCHL

Johannes Berchmans Göschl studierte am Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom Kirchenmusik und promovierte unter Dom Eugène Cardine im Gregorianischen Choral. Nach Lehraufträgen in München und Saarbrücken wurde er 1983 als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Gregorianischen Choral und Katholische Liturgik an die Hochschule für Musik und Theater München berufen. Diesen Lehrstuhl hatte er bis zu seiner Emeritierung im Juli 2006 inne.

Von 1978 bis 1994 war er Kantor der Erzabtei St. Ottilien. Das von ihm zusammen mit Luigi Agustoni erarbeitete dreibändige Werk „Einführung in die Interpretation des Gregorianischen Chorals“ vermittelt einen umfassenden Einblick in den gegenwärtigen Forschungsstand der Gregorianischen Semiologie und die damit verbundenen aufführungspraktischen Fragestellungen des Gregorianischen Chorals.

Von 1999 bis 2015 war er Präsident der Internationalen Studiengesellschaft für Gregorianischen Choral (AISCGre), seit 2015 ist er deren Ehrenpräsident. Er ist als Mitglied des Arbeitskreises „Melodierestitution“ seit dessen Gründung im Jahr 1977 Mitherausgeber der „Beiträge zur Gregorianik“ (BzG) und war in dieser Funktion maßgeblich an der Erarbeitung und Herausgabe der beiden Bände des Graduale Novum beteiligt.

Auch nach seiner Emeritierung unterrichtet er Gregorianischen Choral in Theorie und Praxis in zahlreichen Kursen und Workshops im In- und Ausland und nimmt in Vorträgen und Veröffentlichungen zu aktuellen Fragen der Gregorianik Stellung. Er ist Leiter zahlreicher CD-Aufnahmen, unter anderem für die Gesamteinspielung der Propriumsgesänge aller Sonn- und hohen Feiertage des Kirchenjahresim EOS-Verlag St. Ottilien.

Nach wie vor nimmt er mit der von ihm gegründeten Schola Gregoriana Monacensis Einladungen zu Konzerten im In- und Ausland an; ebenso steht die Choralschola St. Nikolai zu Kiel unter seiner künstlerischen Leitung.